Wer mehr als gelegentlich mit dem Terminal arbeitet, eventuell sogar darauf entwickelt oder über mehrere ssh-Verbindungen remote arbeitet, dem werden die standardmäßig aktiven 6 virtuellen Konsolen eines Linuxrechners schnell zu knapp, und ein Rudel Terminalfenster ist auch nicht gerade die übersichtlichste Lösung. Zwar gibt es auch tabbed Terminals, allerdings wechselt man da ja auch ständig zwischen Terminal- und fensterorientierter Arbeitsweise.
Man verwendet da lieber einen Terminal-Multiplexer wie GNU screen oder tmux, die beide die bequeme tastaturgesteuerte Verwaltung mehrerer Terminals in einem Fenster ermöglichen. Man kann damit zwischen verschiedenen Terminals wechseln oder auch mehrere davon gleichzeitig auf dem Schirm darstellen. Im Prinzip ist das schon alles, was man braucht …
byobu (japanisch für Wandschirm) zeigt, dass es noch eleganter geht: es legt sich als wrapper um screen oder tmux, macht den Zugriff bequemer und intuitiver, hat ein eingebautes Hilfesystem und eine konfigurierbare Statuszeile, so dass man in einer Terminal-Sitzung z. B. Uhrzeit, Akkulaufzeit, WiFi-Stärke, Lüfterdrehzahl, CPU-Temperatur und vieles mehr im Blick behalten kann. Shift-F1 ruft eine knappe Hilfe auf, so dass man schnell in die Bedienung reinkommt.
byobu ist in der Ubuntu-Standardinstallation enthalten. es kann in jeder virtuellen Konsole oder in jedem Terminal-Fenster durch Eintippen von „byobu“ gestartet werden. Wer will, kann es auch bei jedem Textlogin automatisch ausführen lassen. Einen Test ist byobu auf jeden Fall wert, und wer mehr mit der Konsole macht, als gelegentlich einen Befehl abzusetzen, wird auf den praktischen Helfer nicht mehr verzichten wollen.