Gerade bei heise.de gelesen, dass nach einer vom Umweltbundesamt in Auftrag gegebenen Studie es ökologisch nicht sinnvoll ist, ältere Notebooks durch stromsparendere neue Modelle zu ersetzen. Erst bei einer Stromersparnis von 70% und einer Nutzungszeit von 6 Jahren komme ein positiver Effekt zu stande. Neuere Modelle sind aber üblicherweise nur 10% sparsamer als die zu ersetzenden. Kritisiert wird auch die zunehmende Wartungsunfreundlichkeit z. B. durch fest eingebaute Akkus, sinnvoll seien einfach wartbare, modulare Systeme.
Dadurch, dass Notebooks zunehmend auch in Privathaushalten stationäre PCs verdrängen, werden auch die von ihnen geschaffenen ökologischen Probleme verschärft. Man gibt eine klare Empfehlung, Notebooks so lange wie möglich zu nutzen.
Interessant finde ich, dass das genau meinen Verdacht bestätigt, den ich schon länger habe: die Herstelllung eines modernen High-Tech-Produktes frisst die durch Innovation entstandenen Vorzüge auf. Ich fahre ein gut gewartetes, fast 20 Jahre altes Auto (grüne Plakette), benutze ein 10 Jahre altes Handy, meine Kamera habe ich gebraucht gekauft und das Notebook, auf dem ich gerade blogge, ist ein Thinkpad R500 von der Klimakonferenz 2009, welches die Nachfolge eines 5 Jahre genutzten Thinkpad T42 antrat. Noch länger geht nicht bei beruflicher Nutzung der Geräte, wiel irgendwann die Leistung für die Entwicklunsgwerkzeuge nicht mehr ausreicht. Allerdings hatte ich das T42 in einwandfreiem Zustand noch einem Privatuser verkauft, der ein mobiles Gerät fürs Web und Office suchte und mit dem T42 sehr zufrieden ist. Bekannten habe ich Leasingrückläufer aus dem Gebrauchthandel empfohlen, die klaglos noch mehrere Jahre ihren Dienst tun. Insbesondere IBM/Lenovo Thinkpads kann ich für einen „zweiten Frühling“ empfehlen, weil sie robust gebaut sind, man lange an Ersatzteile kommt und die Reperaturhandbücher für jedermann frei verfügbar sind.
Hinzu kommt, dass in der momentanen Entwicklung die Leistungssteigerung neuer Modelle zu einem gewissen Stillstand gekommen ist. Der Fokus geht weg vom „so-schnell-wie-möglich“ hin zum „gut genug“. Wer heute ein Netbook oder ein Einsteigernotebook kauft, hat weniger oder höchstens die gleiche Rechenleistung wie ein drei bis vier Jahre altes Businessnotebook. Damit hat jeder, der nicht extreme Performance braucht, die Möglichkeit, eine Menge Geld zu sparen, sei es durch längere Nutzung oder den Kauf eines gebrauchten Books. Und der Umwelt kommt das auch noch zu Gute ;-).