Sieht man sich auf dem Marburger Messeplatz um, fällt der gigantische Müllanteil auf, der sich dort ansammelt. Genauer hingesehen sieht man, dass der größte Anteil Müll einer einzigen Herkunft ist: Es handelt sich um Fastfood-Verpackungen und Essensreste der dort ansässigen Filiale einer großen weltweiten Fastfoodkette.

Ganze Autobesatzungen entsorgen noch am Parkplatz ihre Reste direkt aus dem Autofenster – anders ist der Anblick des Platzes nicht zu erklären.

Schwer zu ertragen ist, dass diese Leute, deren Verantwortungsgefühl und Intelligenz anscheinend nicht einmal dafür reicht, ihren Müll in ein dafür vorgesehenes Gefäß zu stopfen, sich im Besitz einer Fahrerlaubnis befinden. Wenn die so fahren, wie sie sich dort verhalten, bekommt man Angst, auf die Straße zu gehen.

Und niemand unternimmt etwas – keine Zivilstreifen, die Müllentsorger anzeigen, kein Reinigungsdienst der Fastfoodkette. Das Problem hat die Natur, und freiwillige engagierte Schulklassen oder Pfadfindergruppen zeigen zweimal im Jahr stolz gefüllte Müllsäcke – wieder mal 200 Kg Müll aus der Landschaft geholt. Am Problem wird nicht gearbeitet, das geht immer weiter so.

Natürlich schmeisst nicht der Fastfoodladen den Kram in die Landschaft. Aber:
Wenn ein WLAN-Besitzer als „Mitstörer“ haftet, wenn von seinem Anschluss aus Rechtswidrigkeiten begangen werden, dann wäre auch hier nur Recht und billig, den „Mitstörer“ in die Pflicht zu nehmen. Nicht akzeptabel ist, dass die Allgemeinheit dafür aufzukommen hat. Wo ist eigentlich grüne Politik geblieben, wenn es nicht um lukrative Anlagen in nachhaltige Energieversorgung geht?