Politische Arithmetik

Ampelmann
Ampelmann

Der Traum ist aus

Kurz war er, der Traum:
Sowohl in Hesssen wie auch im Bund gab es eine rechnerische linke Mehrheit, die möglicherweise eine Alternative zu Merkel Alternativlos bieten würde. Ein breites linkes Bündnis hätte die politische Landschaft verändern können.


Sandkastenspiele

Die SPD hatte schon vorher ausgeschlossen, sie wollte nicht mit den Schmuddelkindern von Linken spielen, dann würde sie nicht mehr zum bürgerlichen Kaffeekränzchen eingeladen. Eine minimale Hoffnung gab es trotzdem – wen interessiert schon nach der Wahl das Geschwätz von vor der Wahl, und vielleicht klappt ja der doppelte Ypsilanti besser als vor vier Jahren der einfache …

 

Illustration 3
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Zurück ist das neue Voraus

Heute morgen stand es dann in der Presse: Grün sucht die Mitte, möchte das Vertrauen der bürgerlichen Schichten zurückgewinnen. Das da schon die CDU ist, scheint im Momant nicht zu stören, das im Wahlkampf propagierte „für mehr Gerechtigkeit“ interessiert nicht weiter. Für den Vorstand kandidieren Katrin Göring-Eckardt und Kerstin Andreae – beide erklären sich für den Kurs zur Mitte. Die Wahl wird zur Makulatur, eine Entscheidung zwischen blond und braun. Und der Weg ist frei für eine schwarz-grüne Koalition im Bund.

Farbenlehre

Grün wird nun also aus gelb und blau gemischt, und die Grünen wollen sich dann von ihren derzeit 8% auf 4,5% heruntermerkeln lassen. Umweltpolitisch hatte schwarz-gelb ja immerhin kürzere Restlaufzeiten für Atomkraftwerke erreicht als das Rot-Grün gelungen war (neben Hartz4 *das* große Versagen der Grünen in der rot-grünen Koalition) – das könnte also durchaus passen. Das sie dafür nicht gewählt wurden, wird dann bei der nächsten Wahl bestraft.

Oppositiönchen

Und die SPD hat dann 4 Jahre Schonfrist, sie muss nicht in die Koalition. Da sie die einzige „Verliererpartei“ ist, die keine personellen Konsequenzen aus den Stimmverlusten gezogen hat, sehe ich wenig Grund zur Hofnnung, dass sie lernt, wo ihre Stärken, ihre Wähler und ihre Verbündeten sind, und stattdessen dem größten Haufen zustrebt. Dort ist allerdings schon besetzt. Und irgendwann wirds auch dem letzten Traditionswähler zu blöd, immer wieder gegen seine Interessen zu wählen und seiner Partei dabei zuzuschauen, wie sie sich dem politischen Gegner anbiedert.

Breaking News

Gerade gings durchs Netz: auch die SPD-Führung bereitet den Einstieg in eine Koalition mit der CDU vor. Neu ist nur, dass man überlegt, die Mitglieder zu fragen, aber Angst davor hat …

Ein Gedanke zu „Politische Arithmetik

  1. Naja, linke hin oder her. Der Linke Einfluss ist sicher nicht verkehrt, genauso wie eine Regierung auch liberalen Einfluss haben sollte. Dies ist nun nicht mehr gegeben und meiner Meinung nach Besorgnis erregender. Ich bin gespannt wie das ganze ausgeht.

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