Wenig in unserem Sonnensystem hat die Phantasie der Menschen so inspiriert wie der rote Planet. Seit Beginn der Beobachtung des Universums mit technischen Hilfsmitteln wurde über unseren Nachbarplaneten philosophiert und phantasiert.
Sobald Menschen technische Hilfsmittel gen Himmel richteten, wurde der Mars ins Visier genommen. Sie Unzulänglichkeit der optischen Hilfsmittel erzeugte da teilweise recht wunderliche „Beobachtungen“ wie die legendären Marskanäle.
Die Science Fiction besuchte natürlich auch immer unseren Nachbarn im Sonnensystem: ob der Barsoom Edgar Rice Burroughs, der Mars der Mars-Chroniken von Ray Bradbury, das Illium-Opus von Dan Simmons – unser Nachbarplanet diente immer wieder als Projektionsfläche und Inspiration, wenn er nicht gar als Bedrohung wahrgenommen wurde, wie schon 1898 in H. G. Wells „Krieg der Welten“, der bis in die Gegenwart immer wieder neu bearbeitet und rezipiert wurde. Orson Welles Radiobearbeitung erzeugte 1938 heftige Irritationen der Bevölkerung von New York und New Jersey, weil die Radiohörer die Fiktion nicht erkannten.
Seit den erfolgreichen Landungen der Viking-Marssonden Mitte der 70er Jahre beginnen wir nun, tatsächlich nachzuschauen, was auf dem Mars los ist. Die erfolgreiche Landung des Marsrovers Curiosity ist dabei der Höhepunkt einer wechselvollen Geschichte mit vielen Fehlschlägen, einigen Teilerfolgen und wenigen Erfolgen. Schon jetzt steht wohl fest, dass wir keine Marsprinzessin finden werden wie Burroughs Held John Carter und auch nicht von eifersüchtigen Telepathen umgebracht werden wie die Marsfahrer Ray Bradburys, auch die dreibeinigen Eroberer von Wells dürften uns erspart bleiben. Was bleibt, ist aber hochinteressant. Immer noch ist nicht im mindesten klar, ob es Leben auf dem Mars gab, gibt oder geben könnte, auch haben wir erschreckend wenig Erfahrung in Planetologie, aus Mangel an einer repräsentativen Anzahl von Untersuchungsobjekten.
Ich bin jedenfalls gespannt, was wir erfahren werden. Ein fremder Planet, nicht nur ein atmosphäreloser Mond. Die Panoramen, die Curiosity bisher sendete, wirken einerseits fremd und andererseits vertraut.
Bücher meiner Kindheit hatten für die jetzige Zeit eine feste Kolonie auf dem Mars verprochen – das werde ich wahrscheinlich nicht mehr erleben, da war man deutlich zu optimistisch. Trotzdem sollten wir dranbleiben und verstehen lernen. Nachdem wir die Ozeane verlassen haben und von den Bäumen runter sind, sind die Sterne der nächste große Schritt der Menschheit.
Schön geschrieben !!!!!
und Ja Illium ist eine EPOS leider viel zu kurz Schnief !!!!!
LG Wolfgang
Hallo Frank,
also erstmal wieder ein genialer Text, wie immer eigentlich.
Was die Bilder angeht, so hast du sicherlich mal wieder selbst gegimpt, wie ich dich kenne. Die sind Saustarkt. 😀
Vielen Dank
LG Dom 😉
Hahaha…
die Bilder sind wirklich Klasse! 🙂 Der Text auch top geschrieben. Nicht ganz so pfad. Liest sich wirklich gut.
Wer weiß, wann überhaupt mal neues aus der Weltraumgeschichte zum Vorschein kommt.
Grüße