Gedanken zur Wahl von Katrin Göring Eckard zur Spitzenkandidatin der Grünen.
Ein Abgesang. Schon wieder einer …
Weit sind sie gekommen, die Ein-Themen-Partei ohne komplettes Programm, die Naiven und Weltverbesserer in gammeliger Kleidung und unangepasster Haltung. Nein, ich spreche nicht von den Piraten, ich spreche von den Grünen.
Deren Protagonisten und Wähler sind nach einem furiosen und unangepassten Start in den 80er Jahren nun sicher in den Beamtenpositionen in der Mitte der Gesellschaft gelandet. Alle, die da nicht reinpassten, wurden auf dem Weg herausgekickt. Ziel erreicht, Mission erfüllt – alle grünen Beamten finden einen Naturkostladen, einen Naturklamottenversand und eine Waldorfschule für den Nachwuchs in kommoder Entfernung.
Regierungsbeteiligung hatte man geübt, die Protagonisten waren durchaus wirtschaftskompatibel, nach dem Ende der rot-grünen Koalition warteten die Beraterposten in der Wirtschaft. Der ökologische Umbau, der gesamten Gesellschaft, der auch ein sozialer Umbau hin zu mehr Lebensqualität statt Konsum sein sollte, blieb dabei auf der Strecke. Das Ökologie auch Bekämpfung der Armut bedeutet, interessiert doch nicht mehr. Unter Schröder wurde der soziale Gesichtspunkt ganz fallengelassen und in das neoliberale Horn gestoßen, man wollte ja an der Macht bleiben.
Und genau die Protagonisten dieser Ausrichtung stilisieren sich jetzt zu Führungsfiguren mit dem proklamierten Ziel Rot-Grün. Man gibt sich christlich und der Verdacht drängt sich auf, dass Schwarz-Grün auch ok wäre, wenn die FDP bei der nächsten Wahl rausflöge. Man ist ja schon blau-gelb, schließlich ergibt diese Farbmischung grün. Der Drang zur Mitte, der Sog, der auch die SPD immer wieder treibt, ist die Kraft, die die Grünen bewegt. Dass es da zu eng ist für alle, zumal seitdem die Mitte systematisch demontiert wird, merkt ihr wieder viel zu spät.
Seitdem aber sogar die CDU Atomausstieg (und nicht den Einstieg in den Ausstieg, wie die rot-grüne Koalition ihre Laufzeitverlängerung verkaufen wollte) kann, stellt sich die Frage, wofür man dann bitte noch grün wählen sollte, Es sei denn, man ist Paar mit zwei Einkommen und mit zwei schulpflichtigen Kindern. Lobbypartei des gehobenen Beamtentums – ist das nicht ein enttäuschendes Ende für soviel Engagement und Unruhe?
Vielleicht gibt das eine lose „Parteien zur Wahl“-Serie. Wer weiter lesen will: Die SPD gestern, heute und morgen – ein Abgesang
Ein Gedanke zu „Grün ist die Hoffnung? Oder doch nicht?“
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