Visual Studio Code unter Ubuntu

Die Katze im Sack

Gestern auf der Build Developer Conference ließ Microsoft eine Katze aus dem Sack: Man  veröffentlicht eine plattformübergreifende IDE Visual Studio Code für Windows, MacOS und Linux. Viele auch Microsoft-kritische Entwickler loben Visual Studio, und gute Entwicklungsumgebungen sind eher rar. Eine frühe Version gabs gleich zum Download, also musste ich das mal antesten.

Aufbau

Der Download hinterlies ein ca. 60 MB großes zip-Archiv auf der Festplatte, beim Auspacken mit der Archivverwaltung gab es Fehlermeldungen und 0Byte-Dateien. Also habe ich das Ganze auf der Kommandozeile mit unzip ausgepackt,  und siehe da, die Dateien waren alle korrekt vorhanden. Keine Ahnung, woran sich das GUI verschluckt hatte. Ein Klick auf das Binary „Code“ im Ordner der ausgepackten Dateien brachte den Begrüßungsscreen von Visual Studio Code zum Vorschein.

VS Code Begrüßungsscreen
VS Code Begrüßungsscreen

Erkundung

Angenehm fand ich das dunkle Theme, da ich weisse Flächen als anstrengend für meine Augen empfinde. Das lässt sich allerdings ändern, ein helles Theme lässt sich alternativ verwenden.  Das Nutzerinterface ist sehr aufgeräumt, links gibt es Buttons zum Dateien öffnen, suchen, GIT-Anbindung oder debuggen – für Mono/ASP.NET ist ein Debugger an Bord. Öffnet man einen Ordner, erscheint links ein Verzeichnisbaum und rechts werden die angeklickten Dateien geöffnet. Syntax-Highlighting ist selbstverständlich, es werden viele Programmiersprachen erkannt. Man kann das Editorfenster noch teilen und so mehrere Dateien gleichzeitig bearbeiten. Im Editorfenster lässt sich – z. B. für HTML- oder node.js-Dateien – zwischen Vorschau und Code wechseln.

VS Code PHP
VS Code PHP

Was auffällt, ist, dass VS Code trotz des frühen Versionsstandes sehr durchdacht ist. So erscheinen zum Beispiel in CSS-Dateien die per Hexcode referenzierten Farben im Code.

VS Code CSS
VS Code CSS

Fazit

Insgesamt scheint das eine runde Sache zu werden, man darf gespannt sein. Die Anwendung fühlt sich auf meinem Ubuntu absolut nativ an, und seitdem ich das Ganze in ein passendes Verzeichnis verschoben und mir einen Starter gebaut habe, unterscheidet sich das Look&Feel in nichts von einer nativen Linuxanwendung. Wenn die Windows- und Mac-Anwendung genau so gut integriert sind (vovon ich ausgehe), steht einer Zusammenarbeit gemischter Entwicklergruppen nichts im Wege. Das Betriebssystem wird irrelevant für die Zusammenarbeit. Wer mit Code in irgendeiner Weise zu tun hat, sollte einen Blick auf VS Code werfen.