Archiv der Kategorie: Essay

Bier und Aufklärung. Mythen und Realität eines Genussmittels

Bier
Bier

Angeregt von Tim Pritloves wunderbarem drei Stunden langen Interview mit dem Hobbybrauer Andreas Bogk habe ich ein wenig zum Thema Bier recherchiert. Was dabei zutage kommt, ist manchmal unappetitlich und zeigt wieder einmal, wie Desinformation funktioniert und Menschen dazu bringt, wider jede Vernunft und Logik Positionen einzunehmen, die ihren ureigensten Interessen zuwiderlaufen.

 

Der Mythos

Redet man mit Leuten über Bier, kommt bis in aufgeklärt-internationalistische Kreise ein Stolz auf das deutsche, nach dem Reinheitsgebot gebraute Bier zu Tage. Biertrinker aller Länder seien neidisch auf die Situation, Bier sei überhaupt das gesündeste und natürlichste Lebensmittel, ein reiner Göttertrank.
Das lässt sich schon nach einigen Bieren nicht ganz glauben, nüchtern wird da erst recht kein Schuh draus. Bier und Aufklärung. Mythen und Realität eines Genussmittels weiterlesen

Das generische Femininum und die Notwendigkeit, über Dinge zu reden

Huhn und Hahn
Huhn und Hahn

Wieder einmal eine Sprachdebatte. Nach dem Binnen-I der 90er wird nun darüber diskutiert, ob die Verwendung des generischen Femininums den Sexismus der Sprache heilen kann. Der politische Geschäftsführer der Piratenpartei Johannes Ponader macht am Beispiel seines Twitter-Pseudonyms vor, wie das aussehen kann: Piratin Johannes nennt er sich. Das irritiert, das polarisiert. Und es ist wichtig, dass es das tut. Aber es wirft das Postulat, „postgender“ zu sein, zurück in einer Debatte, die seit den 70er Jahren geführt wird.

Sprache ist sexitisch

Kritiker führen wieder an, die übliche, männliche Form sei nicht diskriminierend, Frauen seinen immer „mitgemeint“. Es sei einfach gewachsenen Sprachtradition. Das ist so nicht richtig.

Sprache formt das Denken. Was wir nicht aussprechen können, nicht formulieren können, bleibt vages Gefühl, kann nicht Gedanke werden. Ist Sprache patriarchalisch, dann ist es auch das Denken. Das generische Femininum und die Notwendigkeit, über Dinge zu reden weiterlesen

Warum Konservative alles zerstören

Konservativ kommt von conservare, bewahren, konservieren. Konservative Parteien stehen nach aussen für Bewahrung von Traditionen und überkommenen Lebensweisen. Aber wie äussert sich das im politischen Alltag?
Lippenbekenntnisse zur Wertschätzung von Familie, Glaube und Sitte stehen einer faktischen Zerstörung der Lebensgrundlagen entgegen, Deregulierung und Entfesselung erzeugen einen Veränderungsdruck und eine wachsende Unsicherheit. Warum Konservative alles zerstören weiterlesen

Von Pferden und anderem Fleisch

Pferd
Pferd

Nun rasen die blöden Witze durch die sozialen Netze, die Medien steigen ein: Pferdefleisch in der Lasagne und sonstwo, Lasagne pferdig oder sind in Fischstäbchen jetzt auch Seepferdchen? Eine lokale Werbepostille spricht von Verunreinigung. Die Vegetarier grinsen hämisch, weil ihnen das ja nicht passieren kann. Viele fragen, ob unsere Gier nach billigen Lebensmitteln daran schuld sei. Und da geht mir der Hut hoch. Leute, das ist nicht euer Ernst. Von Pferden und anderem Fleisch weiterlesen

Vom Wert der Arbeit

Vom Wert der Arbeit

Die Ausgangssituation

Illustration 2
Illustration 2

Im Kapitalismus müssen Menschen, die keine anderen Ressourcen haben, ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, um dagegen das Lebensnotwendige einzutauschen. Diese Praxis ist eine elementare Notwendigkeit, so lange es keine alternativen Möglichkeiten der Existenzsicherung gibt.

Der traditionelle Umgang damit

Da der Besitzlose dem Besitzenden gegenüber in einer eher schwächeren Position ist, gibt es aus der Arbeiterbewegung entstandene Organisationen, die Gewerkschaften, die versuchen, diese Nachteile aufzuheben. Dies geschieht durch Solidarität, dadurch, dass die, die in Arbeit sind, gemeinsam für bessere Bedingungen einstehen. Leider klappt das in der Praxis weniger gut. Vom Wert der Arbeit weiterlesen

Neues vom Mars – ein Kalender für den roten Planeten

Station
Station

Der Sarcastic Rover war verwirrt – welches Datum ist nun auf dem Mars, und kann man das irgendwie synchronisieren?

Zunächst einmal: Der marsianische Tag ist mit 24 Stundenund 37 Minuten fast nur wenig  länger als der irdische Tag. Das marsianische Jahr ist mit knapp 687 Tagen fast doppelt so lang wie das irdische. Was wir brauchen, ist also ein Kalender, welcher das marsianische Jahr abbildet, und eine Übersicht, die das mit dem irdischen Kalender synchronisiert. Neues vom Mars – ein Kalender für den roten Planeten weiterlesen

Der Mars in Literatur und Wissenschaft

Wenig in unserem Sonnensystem hat die Phantasie der Menschen so inspiriert wie der rote Planet. Seit Beginn der Beobachtung des Universums mit technischen Hilfsmitteln wurde über unseren Nachbarplaneten philosophiert und phantasiert.

Die Landung
Die Landung

Sobald Menschen technische Hilfsmittel gen Himmel richteten, wurde der Mars ins Visier genommen. Sie Unzulänglichkeit der optischen Hilfsmittel erzeugte da teilweise recht wunderliche „Beobachtungen“ wie die legendären Marskanäle. Der Mars in Literatur und Wissenschaft weiterlesen