Konservativ kommt von conservare, bewahren, konservieren. Konservative Parteien stehen nach aussen für Bewahrung von Traditionen und überkommenen Lebensweisen. Aber wie äussert sich das im politischen Alltag?
Lippenbekenntnisse zur Wertschätzung von Familie, Glaube und Sitte stehen einer faktischen Zerstörung der Lebensgrundlagen entgegen, Deregulierung und Entfesselung erzeugen einen Veränderungsdruck und eine wachsende Unsicherheit. Warum Konservative alles zerstören weiterlesen
Archiv der Kategorie: Politik
Weder frei noch wild – Glaube, Liebe, Heimat statt Rock and Roll
Eigentlich wollte ich mich da raushalten. Weil es mich nur nervt. Weil wir das alles schon mal hatten. Aber nun schwappt immer mehr davon in meine Facebook-Timeline, immer mehrere Menschen beziehen Stellung – und das häufig unreflektiert. Das Frei.wild-Thema lässt die Emotionen hochkochen.
Frei.wild und die rechte Ecke.
Frei.wild distanziert sich von der NPD, lässt „Nazis raus“ skandieren. Im gleichen Atemzug wird sich aber auch von Antifaschisten, „Gutmenschen“, Grünen und anderen distanziert. Jeder Distanzierung nach rechtsaussen folgt im gleichen Atemzug eine Distanzierung nach links. Gleichzeitig wird in jedem Statement eine vermeintliche Opferrolle betont – ein gängiges Muster der Rechtsextremen. Weder frei noch wild – Glaube, Liebe, Heimat statt Rock and Roll weiterlesen
Zur Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften
Historisches
Die Ehe, wie wir sie heute kennen und wahrnehmen, hat sich aus einer religiös bestimmten Institution zu einer der bürgerlichen Gesellschaft entwickelt.
Sinn war dabei immer das Erzeugen und Aufziehen der Nachkommen und die Kontrolle der Sexualität durch die Obrigkeit.
Dabei war Ehe auch im Bürgertum zunächst zutiefst reaktionär und unemanzipatorisch: Die – unmündig gehaltene, nicht als volle Rechtsperson genommene Frau – wurde aus der Obhut des Vaters in die des Ehemannes gegeben. Bis hinein in die 60er Jahre standen im Bürgerlichen Gesetzbuch Dinge wie „Im Streifall entscheidet die Meinung des Mannes“. Zur Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften weiterlesen
Wir sind ja so frei
Liberalismus, die Fahne der Freiheit und der Vernunft?
Fragt man überzeugte FDP-Anhänger, was ihnen politisch wichtig ist, dann kommt ganz weit vorne der Begriff der Freiheit und seine konkrete Ausgestaltung in Form der Bürgerrechte. Viele sehen in der FDP eine Bürgerrechtspartei, die freien Mensche freies Wirtschaften ermöglichen will. Soweit die Theorie.
In der Praxis hat die Sache mit der freien Wirtschaft einige Haken: Wer nichts hat, dem fehlen die Mittel, mitzumachen. Der muss sich verkaufen – letztendlich seine Freiheit, seine Arbeitskraft, seine Lebenszeit, weil die das Einzige ist, was er anbieten kann. Wer etwas hat, ist da fein raus. Warum aber hat der eine und der andere nicht? Wir sind ja so frei weiterlesen
Vom Wert der Arbeit
Vom Wert der Arbeit
Die Ausgangssituation
Im Kapitalismus müssen Menschen, die keine anderen Ressourcen haben, ihre Arbeitskraft zur Verfügung stellen, um dagegen das Lebensnotwendige einzutauschen. Diese Praxis ist eine elementare Notwendigkeit, so lange es keine alternativen Möglichkeiten der Existenzsicherung gibt.
Der traditionelle Umgang damit
Da der Besitzlose dem Besitzenden gegenüber in einer eher schwächeren Position ist, gibt es aus der Arbeiterbewegung entstandene Organisationen, die Gewerkschaften, die versuchen, diese Nachteile aufzuheben. Dies geschieht durch Solidarität, dadurch, dass die, die in Arbeit sind, gemeinsam für bessere Bedingungen einstehen. Leider klappt das in der Praxis weniger gut. Vom Wert der Arbeit weiterlesen
Bilder vom Planeten Müll
Sieht man sich auf dem Marburger Messeplatz um, fällt der gigantische Müllanteil auf, der sich dort ansammelt. Genauer hingesehen sieht man, dass der größte Anteil Müll einer einzigen Herkunft ist: Es handelt sich um Fastfood-Verpackungen und Essensreste der dort ansässigen Filiale einer großen weltweiten Fastfoodkette.
Grün ist die Hoffnung? Oder doch nicht?
Gedanken zur Wahl von Katrin Göring Eckard zur Spitzenkandidatin der Grünen.
Ein Abgesang. Schon wieder einer …
Weit sind sie gekommen, die Ein-Themen-Partei ohne komplettes Programm, die Naiven und Weltverbesserer in gammeliger Kleidung und unangepasster Haltung. Nein, ich spreche nicht von den Piraten, ich spreche von den Grünen. Grün ist die Hoffnung? Oder doch nicht? weiterlesen
Die SPD gestern, heute und morgen – ein Abgesang
Sieht man sich die Geschichte der SPD einmal an, fällt eine bemerkenswerte Kontinuität auf: An jeder historischen Herausforderung, an jeder Weggabelung, an der sich die Chance ergeben hätte, die Welt ein wenig näher an die ihr zugrundeliegenden sozialdemokratischen Ideale zu bringen, haben sie es verkackt und sich der bürgerlichen Mitte angebiedert. Der Kotau vor der bürgerlichen Mitte, dem kapitalistischen Establishment ist das durchgehende Handlungsmuster dieser Partei. Das führt dann zu einer Spaltung der Bewegung, welche die Kräfte verpuffen lässt. Die SPD gestern, heute und morgen – ein Abgesang weiterlesen
History repeating: Sandalen folgen Turnschuhen
Eigentlich schon längst nicht mehr aktuell, das Thema ist durch, ich blogs jetzt trotzdem …
Warum man lieber über Kleidung redet, wenn frischer Wind in die Politik kommt. Und warum 30 Jahre Erfolgsgeschichte rein gar nichts verändert haben. History repeating: Sandalen folgen Turnschuhen weiterlesen
Von der Dysfunktionalität des Alltags
Die Mutter des dysfunktionalen Denkens ist wohl der Spruch, den wohl alle bis in die 80er hinein sozialisierten Kinder reingedrückt bekamen: „Iss auf, in Afrika hungern die Menschen“. Ja tun sie das denn nicht mehr, wenn ich mir eine Essstörung zulege? Nützt oder hilft das irgendwem? Das Einzige Feststellbare ist, dass ein Kind lernt, mehr zu essen, als ihm gut tut, und ein schlechtes Gewissen zu entwickeln, wenn es das nicht tut. Von der Dysfunktionalität des Alltags weiterlesen